„Sowas sollte es als Pflichtfach geben.“

Workshop "Ready for Life"

Kann Schule Menschen auf ein glückliches und erfülltes Leben vorbereiten? Sie dazu befähigen, eigenverantwortlich Entscheidungen für ihr Leben zu treffen, Selbstliebe zu erfahren und in Einklang mit ihrem Umfeld zu leben?

Ja! Absolut!
Das System Schule erlaubt es nicht an vielen Stellen, Menschen so zu sehen, wie sie wirklich sind. Sie anzunehmen mit ihren Stärken und Schwächen. Mein Bestreben war und ist es, dies zu ändern und so entstand im letzen Jahr der Workshop „Ready for Life“, welcher auch zu Beginn dieses Schuljahres auf freiwilliger Basis für Schüler*innen der Qualifikationsphase angeboten wurde.

Für eine Stunde in der Woche bestand die Möglichkeit, sich mehr auf sich selbst zu konzentrieren, den Fokus vom hektischen Alltag auf die persönliche Ebene zu holen und zu entschleunigen.

Dabei ging es um Themen der Persönlichkeitsentwicklung und Resilienzstärkung – für mich zentrale Aspekte des Lebens, insbesondere in diesen stürmischen Zeiten und nach dem Einschnitt, den die Pandemie mit sich brachte. Die Rückmeldungen der Schüler*innen bestätigen, dass wir hier als Schule auf dem richtigen Weg sind und die jungen Menschen ganzheitlich auf ihren Weg in die Zukunft vorbereiten und stärken dürfen.

„Es war eine gute Möglichkeit, sich selbst zu reflektieren und nicht auf das Rücksicht nehmen zu müssen, was von außen auf einen einwirkt. Es wird auf Dinge eingegangen, auf die im normalen Untericht viel zu wenig eingegangen wird. Beispielsweise sich der Angst zu stellen, Verantwortung generell, sich öffnen – einfach Dinge, die sich eher auf zwischenmenschlicher Basis befinden und von denen erwartet wird, dass man sie irgendwie von alleine schon kann, dabei ist es ja nicht möglich.“

Mitte Februar ging es eine Stufe weiter, denn eine kleine Gruppe Workshopteilnehmer*innen machte sich auf zum „Ready for Life Retreat“ in die Pfalz, um dort – weg vom Alltag – noch tiefer in die Themen einzusteigen. Im Mittelpunkt standen dabei immer wieder die Fragen: Wie achte ich auf mich? Was ist mir wichtig? Welche Menschen tun mir gut? Wie kann ich achtsam mit mir und meinem Umfeld umgehen? Wie kann ich meine Grenzen setzen? Wie kann ich ein glückliches und erfülltes Leben führen?

Was genau dort passierte? Hier sind die Rückmeldungen einiger Schüler*innen:

„Ich habe für mich nochmal mitgenommen, auf was es wirklich im Leben ankommt und wie wichtig die Kommunikation zu anderen Menschen ist. Zudem war es gut, einfach mal alles hinter sich zu lassen und sich mal komplett mit sich selbst zu beschäftigen. Die Verbindung zu sich selbst, zu den anderen und zur Natur wird verstärkt, was ein unglaublich befreiendes Gefühl ist. Worte sind allerdings nicht genug, um alles zu beschreiben. Man sollte es selbst erleben, um es zu verstehen.“

„Sehr schwierig zu beschreiben, da ich merke, dass kein Wort der Welt dieser Erfahrung gerecht wird. Es ist ein Weg, den man zusammen mit anderen Menschen geht, um sich selbst mehr zu finden und die positiven Seiten des Lebens hervorzuheben. Es wirkt wie Balsam für die Seele und bewirkt Wunder bezüglich der Verbundenheit mit Menschen. Danach nimmt man die Welt, die Menschen oder sich selbst ganz anders wahr. Man ist mehr im Reinen mit sich selbst.“

Dieses Feedback lässt mich nicht daran zweifeln, dass der Weg richtig ist. Schule kann anders!

Aus diesem Grund wird es auch im nächsten Schuljahr wieder einen Workshop geben. Ich freue mich auf neue mutige und interessierte Schüler*innen!

(Corinna Schwarz)