Plastic Pirates – Go Europe!

Auf Müllsuche an der Lahn mit der Herderschule Gießen

Die Klasse 6d der Herderschule Gießen hat am 17. November einen Ausflug an die Lahn (beim Christoph-Rübsamen-Steg) unternommen, um nach Müll an und im Fluss zu suchen. Das Projekt „Plastic Pirates – Go Europe“ ist eine europäische Citizen-Science-Aktion“ bei der Schulklassen an Bächen und Flüssen Plastikproben sammeln und ihre Ergebnisse dokumentieren. Die erhobenen Daten werden anschließend von Wissenschaftler*innen in Kiel ausgewertet. Auf diese Weise leisten die Schüler*innen einen wichtigen Beitrag zur Forschung über den Zustand europäischer Flüsse und den Grad sowie mögliche Ursachen der Verschmutzung.

Die Materialien zu dem Projekt sind zweisprachig (englisch und deutsch) von der Universität Kiel erhaltbar und bieten eine tolle Möglichkeit nicht nur wissenschaftlich sondern auch sprachlich viel über die Ökosysteme „Fließgewässer und Ozeane“ zu Lernen.

Die junge Englischklasse hat sich bilingual mit den Materialien beschäftigt und vorerst die Lage und den Verlauf der Lahn betrachtet. Auch die Verschmutzung wurde festgehalten und im Internet recherchiert. Später wurden die Arbeitsmethoden und Aufgaben erläutert und die Schüler*innen haben sich einer von vier Arbeitsgruppen zugeteilt: das erste Team war beauftragt, den Müll innerhalb sogenannter Transekten zu sammeln und zu notieren. Die zweite Gruppe hat den Müll großflächig um die Brücke gesammelt und sortiert.  Eine weitere Gruppe hat mithilfe eines Netzes das große Mikroplastik aus der Lahn gefischt und die Fließgeschwindigkeit bestimmt. Die letzten zwei Lerngruppen haben die Reporterteams gebildet, um die Passanten vor Ort zu dem Thema Plastikmüll in den Flüssen und  Ozeanen zu befragen.

Auffällig bei den Ergebnissen war vor allem das hohe Aufkommen von Zigarettenstummeln (263 Stück), gebrochenem Glas (78 Stück), Kronkorken (27 Stück) und Verpackungen von Süßwaren, Chips, etc. Viel davon hatte sich in den Steinen am Uferrand festgesetzt. Die extrem langsame Fließgeschwindigkeit von 2km/h war auch überraschend für die Lerngruppe.

Die zwei Reporterteams mussten feststellen,  dass viele Menschen, ob jung oder alt, keine Zeit, für ein kurzes Interview hatten. Dennoch konnten einige Aussagen aufgenommen werden. So antwortete ein älterer Mann auf die Frage: „Was ist ihrer Meinung nach  der Grund für den Müll?“ mit „Natürlich die Menschen“. Was der Mensch dagegen tun könne, beantworten manche Passanten mit: „Auf jeden Fall dem ganzen mehr Aufmerksamkeit schenken.“

Der Tag endete mit dem Austausch über die Ergebnisse und das Hochladen der Daten auf die Internetseite des Projekts. Fazit der Gruppe war: „Alle beschweren sich immer, doch tun selber nichts. Wir müssen jetzt anfangen umzudenken und zu handeln.“

Englischklasse 6d, Herderschule Gießen

(FRA)