Unter dem neuen Namen „HERDERKULTUR“ öffneten die Darstellendes Spiel-Kurse der Jahrgangsstufen 9 – 12 am 28. Juni 2024 ab 19 Uhr die Türen der Herderschule und zahlreiche Zuschauer strömten in das Erdgeschoss im Haus A des neuen Gebäudes. Die fast 150 Schüler und Schülerinnen präsentierten, erstmalig seit 2019, eine Auswahl ihrer Szenen, die im Laufe des Schuljahres zu dem Oberthema „Zwischenwelten“ erarbeitet wurden. Passend zum Titel „HERDERKULTUR“ wurde der Abend durch musikalische Beiträge von Schülerinnen und Schülern der Klasse 6a und den Einzelbeiträgen von Tobias Barth und Stefanie Wöstmann aus dem Fachbereich Musik, vertreten durch Katharina Buchert sowie einer Kunstaustellung verschiedener Jahrgangsstufen, vertreten durch Martin Riebeling und Vivian Strobl, bereichert.
Eröffnet wurde der Abend nach einer kurzen Ansprache der Fachsprecherin Darstellendes Spiel, Kathrin Cunz-Baumann. Nachfolgend entführte Erik Engel mit einem Klavierbeitrag das Publikum schon zu Beginn in eine musikalische Zwischenwelt. Die Zuschauer konnten sich im Anschluss aus den insgesamt 15 verschiedenen darstellerischen, musikalischen und künstlerischen Darbietungen, die in fünf Zeitslots teilweise parallel stattfanden, ein individuelles kulturelles Programm zusammenstellen. Neben dem kulturellen Programm wurde durch das Catering der Jahrgangsstufe 12 auch für das leibliche Wohl der Zuschauer gesorgt.
Für die darstellerischen Darbietungen arbeiteten die Schülerinnen und Schüler der sieben Darstellendes Spiel-Kurse das gesamte Schuljahr mit unterschiedlichen theatralen Mitteln und Ansätzen. Der Körper und Sprache als primäre Mittel des Theaters waren der Fokus der Jahrgangsstufe 9, die durch den Einsatz dieser ihre Präsentation „Dreams“ erarbeitete. Die Szene „Rausch“ der Jahrgangsstufe 10 spielte im Treppenhaus und wurde zu Beginn des Schuljahres durch Improvisationstheater und die sekundären Mittel des Theaters – Requisiten, Kostüm und Bühnenbild – erarbeitet. In beiden Kursen werden die Schülerinnen und Schüler, nach Einwahl in das Wahlkursangebot, von Tyjana Krumke an das Fach Darstellendes Spiel herangeführt. In der Jahrgangsstufe 11 lernen die Schüler und Schülerinnen neben den Grundlagen des Theaterspiels ihre Szenen durch die Methoden der Figurenentwicklung zu erarbeiten. Der Kurs von Tyjana Krumke präsentierte gemeinsam die Szene „Fragile Balance“, die überwiegend geprägt war durch den Einsatz von chorischen Elementen. Sandra Sawellion und ihr Kurs luden zu insgesamt drei Szenen ein. Sie nahmen die interessierten Zuschauer mit auf die Reise der „Träumfänger“, öffneten die Türen zur „Cyberstadt“ und zeigten den „Geist der Wahrheit“. In den zwei Präsentationen des Kurses von Julia Rühl stellten sich die Schüler und Schülerinnen die Frage „Geld oder Freundschaft?“ und zeigten die Szene „Vergangenheit überholt Zukunft“. Die Jahrgangsstufe 12 entwickelte ihre Szenen im Sinne des epischen Theaters nach Bertolt Brecht mit Brüchen und Verfremdungseffekten. Hier konnten die Zuschauer eine Szene aus dem Kurs von Julia Rühl anschauen, die sich mit dem Gegensatz „Dick & Dünn“ auseinandersetzte und die Realität dahinter und dazwischen beleuchtete. Im Kurs von Kathrin Cunz-Baumann war der Ausgangspunkt der Szenenentwicklung das Märchen Hänsel und Gretel, von dem ausgehend thematische Bezüge zur heutigen Realität herausgestellt und in drei Szenen darstellet wurden. Zu sehen waren Hänsel und Gretel 2.0: „Die verlorene Kindheit“, „Gibt es das wirklich?“ und „Es ist nicht deine Schuld!“.
Der erfolgreiche kulturelle Abend zeigte den sichtlich begeisterten und applaudierenden Zuschauern, in welchen Zwischenwelten wir uns bewegen und hinterfragte, ob es nur die eine Sicht auf die Dinge oder auch ein DAZWISCHEN geben kann.